Sinn und Zweck der Verbote |
![]() |
Die Dinge und Tätigkeiten, die von Allah, dem Erhabenen, absolut und eindeutig verboten sind, heißen Haraam. Wer ein Haraam begeht, zieht eine bittere Strafe im Jenseits auf sich. Der allmächtige und allwissende Schöpfer, der uns zahllose Dinge und Handlungen erlaubt hat, hat uns auch bestimmte Dinge und Handlungen verboten.
Haraam ist für das menschliche Leben notwendig, und so ist es auch in Bezug auf Adam (a.s.) und Hawwa' (r.a.) im Paradies gewesen. Allah, der Erhabene, hat zu jedem Ding das entsprechende Gegenteil erschaffen: Tag und Nacht, Weiß und Schwarz, Sommer und Winter, Halaal und Haraam
Haraam ist eine Grenze zwischen dem Schöpfer und dem Diener. Der Gläubige ist im wesentlichen frei, sein Leben nach seinen Wünschen zu führen. Aber diese Freiheit ist keine absolute Freiheit. Wenn es um das Interesse von anderen geht, endet die eigene Freiheit, und dort beginnt die Freiheit der Betreffenden. Das Beeinträchtigen des berechtigten Interesses der Mitmenschen bzw. aller Geschöpfe wurde verboten. Das wurde mit Nachdruck im Qur’an und im Hadis als Haraam bezeichnet.
Nur Allah, der Erhabene, ist berechtigt, Dinge zu erlauben oder zu verbieten, weil Er alles erschaffen hat. Etwas, was Allah verboten hat, zu erlauben, ist die größte Sünde. Er ist allmächtig, allwissend und allerbarmend. Er hat alles nach Seinem absoluten Willen und in Harmonie erschaffen.
"Du siehst keine Disharmonie in der Schöpfung des Allgütigen." (Al-Mulk 67:3)
Um diese Harmonie zu schützen, hat Er den Menschen aufgefordert, Seinen Befehlen zu gehorchen und Seine Verbote zu beachten. Harmonie im eigenen persönlichen Leben, Harmonie im gemeinschaftlichen Leben, sowie Harmonie im geistigen Leben. Alles, was diese von Allah gesetzte Harmonie stört, wurde von Allah verboten: töten, lügen, stehlen, ehebrechen, Alkohol trinken, Schweinefleisch essen, die Eltern missachten, Glücksspiel spielen usw.
Allah, der Erhabene, beschützt unser geistiges und körperliches Leben durch Seine Allwissenheit vor gewissen Schäden. Die als Haraam bezeichneten Dinge schaden entweder unmittelbar oder mittelbar unserer Gesundheit. Die Ordnung in Familie und Gesellschaft hängt mit dem geistigen und körperlichen Fit sein des Individuums zusammen.
Die erlaubten Dinge ermöglichen uns, ein würdiges, gerechtes Leben ohne Mangel zu führen. Verbotene Dinge sind für das Leben überflüssig.
Wir Muslime gehorchen den Befehlen von Allah und beachten Seine Verbote aus unserer festen Überzeugung heraus. Wir wissen genau, dass der erhabene Schöpfer uns Gelegenheiten schenkt, um uns Seine Zufriedenheit erreichen zu lassen. Die verbotenen Dinge gehören doch zu solchen Gelegenheiten, denn immer, wenn wir Gläubige uns von den verbotenen Dingen abwenden, nähern wir uns Schritt für Schritt der Zufriedenheit Allahs. Daher spielen die Verbote wie auch die Gebote Allahs eine sehr positive Rolle in unserem geistigen Leben.
Textquelle:MEIN LEBEN FÜR DEN ISLAM 1 / RELIGIONSLEHRBUCH / Verfasser:Baki Bilgin
IslamischeGlaubensgerneinschaft in Österreich/Wien 1995