Die Opfertiere |
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Das Opfertier muss vom Weidevieh sein; Allah spricht: „Und für jede Gemeinschaft haben Wir einen Opferbrauch gemacht, damit sie den Namen Allahs nennen über dem, womit Er sie versorgt hat vom Tier des Weideviehs. ...“ (22:34). Zum Weidevieh zählen Kamele, Kühe, Schafe, Ziegen. Eine Kuh oder ein Kamel können sich nach allgemeiner Auffassung bis zu sieben Personen als Opfertier teilen. ------- Die Opfertiere Hierbei handelt es sich um zeitlich festgelegte Tierschächtungen mit dem Ziel des Taqarrub, d.h. der geistigen Annäherung an Allah bei gleichzeitiger Beachtung der Bedingungen der Opfertiere. Wer die Pflichtabgabe im Ramazan (sadaqa-i fitir) zu entrichten hat, ist auch verpflichtet Opfer darzubringen. Das Opfern ist wadschib, für jeden freien und ortsansässigen Muslim, der im Besitz des Nisab ist. Die Tiere sollen als Ersatz für die eigene Person geopfert werden. Es ist ausdrücklich dargelegt, daß schon mit den ersten Blutstropfen des Opfertieres, das in reiner Absicht geschlachtet wird, die Sünden des opfernden Gläubigen vergolten werden. Zeitpunkt, Form und Absicht der Opferung: Die Schächtung hat am ersten, zweiten und dritten Tag des Opferfestes zu erfolgen. Man sollte aber bei der Festlegung des Schlachttages die Möglichkeit eines Rechenfehlers nicht außer Acht lassen und die Opferung möglichst nicht bis zum dritten Tag aufschieben. Ohnehin ist es am besten, bereits am ersten Feiertag zu schlachten. 1. Das Opfertier ist behutsam in die Gebetsrichtung (Qibla) zu legen. 2. Im Stehen wird ein Gebet gesprochen. 3. Man rezitiert dreimal hintereinander folgenden Tekbir: „Allahu ekber, Allahu ekber, la ilaahe illallaahu wallahu ekber, Allahu ekber we lillaahilhamd“. Sodann faßt man die folgende Absicht (nijjet): „O mein Herr! Dieser mein Leib hat soviel gesündigt, hat sich derart gegen dich aufgelehnt, daß ich zur Erlangung deiner Vergebung ihn dir zum Opfer bringen müßte. Da du jedoch in deinem Gesetz das Opfern von Menschen verboten hast, schlachte ich als Ersatz für meinen Leib dieses Tier. Nimm es an, von mir, o mein Herr. Bismillaahi Allahu ekber!“ Mit diesen Worten erfolgt die Opferung. Es ist besser, wenn man die Opferung selbst vollzieht. Ist man aber dazu nicht imstande, so sollte man einen Stellvertreter ernennen und der Schlachtung beiwohnen. Das Fleisch des geopferten Tieres zerlegt man in drei Teile. Ein Teil behält man als Unterhalt für sich und die eigene Familie; den zweiten Teil erhalten Freunde als Festessen, und den dritten Teil spendet man als Sadaqa (Almosen) den Armen. ------ Der Kurzgefaßte ILMIHAL Illustriertes Gebetslehrbuch Religionsunterricht für muslimische Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter Herausgegeben vom:Verband der Islamischen Kulturzentren, e.V.
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